Gedenkfeier zur Pogromnacht am 9. November
von Burkhard Vetter
Am 09.11.2025 lud der Stadtverordnetenvorsteher Alexander Bauer die Bevölkerung zum diesjährigen Gedenken an die Reichspogromnacht ins KaMü am Bahnhof ein.
Auch der Heimatverein mit seiner Arbeitsgruppe "jüdisches Leben in Bürstadt" beteiligte sich an der Gedenkfeier mit einer bisher einmaligen Idee, die Burkhard Vetter in den Sinn gekommen war.
Die Nachfahren vieler vertriebenen, ermordeten und entrechten Menschen, meist jüdischen Glaubens, waren per Onlinemeeting zugeschaltet und konnten live an der Gedenkveranstaltung teilnehmen. Dies waren die Nachfahren der Familien Hochstätter, Koch, Ofenloch, Mehrl und Meyer. Die Nachfahren leben heute unter anderem in Israel, Argentinien, Spanien und in den USA. So war die Freude groß, als man viele zugeschalteten Gesichter zu sehen bekam. Burkhard Vetter begrüßte die Nachfahren herzlich und auch in Englisch und abgelesenen Spanisch. Auch die anwesenden Bürstädter waren von der Liveleinwand freudig überrascht.
Lena Molitor las einen Augenzeugenbericht von Irene Meyer vor, der den Tathergang von der Reichspogromnacht in Bürstadt in trauriger und schockierender Weise beschreibt. Die Tochter und der Sohn von Irene Meyer waren auch aus Argentinien zugeschaltet und Rut Isaac de Solotar, Tochter von Irene Meyer, sprach herzliche Gruß- und Dankesworte an alle Anwesenden aus mit der Ermahnung, dass solche Gräueltaten nie wieder passieren dürfen.
Für die anwesenden Bürger aus Bürstadt hatte man eine Präsentation über die Familie Meyer vorbereitet. Holger Eberle präsentierte auf 4 Stellwänden eine Zeitdokumentation über das Schicksal der Familie Meyer u.a. mit dem Stammbaum und vielen Bildern aus Bürstadt und aus Argentinien.
Begleitet wurde die Gedenkfeier musikalisch von Tobias Molitor, der passende jüdische Musik zwischen den Programmteilen spielte. Auch der Jugendrat der Stadt Bürstadt beteiligte sich mit einem Zeitzeugenbericht."